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Statuskolloquium des Förderprogramms Wasserforschung Baden-Württemberg

Am 8. und 9. Oktober 2018 wurden im Haus der Wirtschaft in Stuttgart die Ergebnisse der drei geförderten Verbundprojekte vorgestellt.
Haus der Wirtschaft Stuttgart

Zur Presseinformation des Statuskolloquiums

Am 8. und 9. Oktober 2018 fand das Statuskolloquium des Förderprogramms Wasserforschung Baden-Württemberg in Stuttgart statt. Bei der Veranstaltung, an der ca. 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Verwaltung und Industrie teilnahmen, wurden die bisherigen Ergebnisse der drei Forschernetzwerke CHARM, DRIeR und Effect-Net präsentiert. Weiterhin wurde der Sonderforschungsbereich CAMPOS an der Universität Tübingen vorgestellt.

Dr. Caroline Liepert (MWK) und Prof. Harald Horn (KIT) eröffneten das Kolloquium. Im Anschluss wurde das Projekt Effect-Net präsentiert, in dem Natur- und Sozialwissenschaftlerinnen von den Universitäten Heidelberg, Tübingen und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zusammenarbeiten. Sie untersuchen die Auswirkungen von Arzneimitteln und künstlichen Süßstoffen auf Fische und wirbellose Organismen. Das politikwissenschaftliche Teilprojekt erforscht, wie die Gesellschaft diese Thematik wahrnimmt. Eine repräsentative Umfrage zeigte, dass die deutsche Bevölkerung die Wasserqualität an ihrem Wohnort aktuell überwiegend als gut bewertet, in Zukunft aber eine zunehmende Verunreinigung der Gewässer befürchtet.

Das Forschernetzwerk CHARM ist an den Universitäten Stuttgart, Konstanz und Freiburg angesiedelt. Das interdisziplinäre Team aus den Ingenieur-, Natur- und Sozialwissenschaften untersucht zentrale Herausforderungen des Stauseemanagements. Im Fokus stehen Stauräume im Schwarzwald und im Fränkischen Seenland. In der bisherigen Projektlaufzeit wurden Tiefenprofile aufgenommen, Sedimentproben und deren Stabilisierung durch Biofilme untersucht, physikalisch-chemische Parameter und die Emission von Treibhausgasen gemessen sowie Prozesse, die zu einer Massenentwicklung der Toxinproduktion bei Blaualgen führen, analysiert. Im sozialwissenschaftlichen Teilprojekt wurden lokale Akteurinnen und Akteure zur Akzeptanz von Stauräumen interviewt.

Am Vormittag des zweiten Tages folgte die Präsentation des Forschernetzwerks DRIeR, das die komplexen Auswirkungen von Dürre auf Natur und Gesellschaft untersucht. Die Häufung von Dürreereignissen in den letzten zwei Jahrzehnten unterstreicht eindrücklich die Bedeutung des Themas. Die Forscherinnen und Forscher der Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen analysieren Dürreereignisse und deren Auswirkungen seit dem 16. Jahrhundert und verbinden diese mit gegenwärtiger Prozessforschung, um insbesondere die versteckten Auswirkungen, beispielsweise auf Wasserqualität und Biodiversität, sichtbar zu machen. Das juristische Teilprojekt zeigte, dass das öffentliche Wasserrecht bisher kein spezifisches Instrumentarium für das Trockenheitsmanagement aufweist. Über vergleichende Untersuchungen zum Dürremanagement in Spanien und Kalifornien (USA) konnten zudem interessante Ansatzpunkte für eine Übertragung identifiziert werden.

Zum Abschluss gaben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen einen Einblick in die Forschungsthemen des SFB 1253 CAMPOS „Catchments as Reactors: Schadstoffumsatz auf der Landschaftsskala”.

Das Vortragsprogramm wurde durch eine Postersession mit ca. 40 Postern von Doktorandinnen und Doktoranden, die in den Projekten arbeiten, flankiert. Weiterhin fand ein Vernetzungsworkshop für Early-Career-Scientists statt.

Weitere Informationen im PROGRAMM

 

Bildnachweis: https://www.hausderwirtschaft.de/fileadmin/_haus_der_wirtschaft/Bilder/Mediathek/HDW_aussen_voll.jpg